Grundlegendes  Erfahrung  Konzept  Beispiele zu den Weichenstraßen

Digitalsteuerung mit Computer (DCC)


Grundlegendes:

Die herkömmliche Art Modellbahnen zu betreiben, wird als analoge Technik bezeichnet. Sie bietet viele Möglichkeiten, kleine und große Anlagen zu steuern. Gleichzeitig hat sie den Vorteil, sehr robust zu sein und gerade Einsteigern in die Modellbahn einen einfachen Zugang zur Funktionsweise von Elektrik zu verschaffen.
Sie ist weder als veraltet oder antiquiert noch als unmodern zu klassifizieren.

Die digitale Technik ist etwas komplizierter, da sie verschiedene Steuerung- und Empfangskomponenten umfaßt. Aufgrund ihrer hohen Komplexität erfordert sie zwangsläufig ein umfangreiches Wissen in der Bedienung, da Funktionen von Lokomotiven und vieles mehr einzeln einstellbar sind.
Der wesentliche Vorteil der digitalen Technik liegt in der Möglichkeit auf einem Gleis mehrere Lokomotiven gleichzeitig steuern zu können.

PIKO 55015: Digi-Power-Box Technische Beschreibung: Die Digital-Zentrale wandelt die vom Netztrafo gelieferte Spannung in eine konstante Rechteckspannung in einer Höhe von 14 - 22 Volt mit einer Frequenz von 10 - 20 kHz um. Diese liegt an allen Gleisen der Anlage an.
Die in den Loks eingebauten Decoder wandeln diese hochfrequente Spannung in eine gepulste Gleichspannung für den Motor um, wobei die Länge der Takte die Höhe der Spannung bestimmt, schalten das Spitzenlicht oder andere Verbraucher, regieren aber nur auf die Befehle, die für sie bestimmt sind. Das erkennen sie daran, das jeder Befehl, der von der Zentrale gesendet wird, zuerst eine Adresse enthält und dann die eigentliche Information.

Daraus folgt: Durch die von der Zentrale erzeugte Rechteckspannung werden Oberwellen erzeugt, die technische Geräte in der Umgebung stören können, anderseits ist auch die Modellbahn anfällig für Störungen, z.B. durch Handys.
Besonders wenn Rückmeldungen verwendet werden, ist vor der Planung der Anlage neben einem Konzept für die Landschaft, Gleise, Zugbetrieb und anderes, auch ein Konzept für die Verdrahtung auf zu stellen.
Rückmeldungen auf s88-Basis, die bei unserer Modulanlage in Baugröße H0 nach "Blaufelder Norm" als s88-N (CAT-5 Kabel und RJ-45 Steckverbinder) Verwendung finden wird, sind gegen Störungen empfindlicher als Rückmeldung auf LocoNet-Basis, erst recht bei größeren Anlagen.


Erfahrung:

Nachfolgend beginnt die Beschreibung des von mir erarbeitenden Konzeptes. Die in diesem Konzept verwendeten Firmennamen sind alle urheberrechtlich geschützt. Die Empehlung bestimmter Produkten eines Herstellers stellt keine Bevorzugung dieser Produkte dar, gleichwertige Produkte der Mitbewerber sind ebenfalls verwendbar.

Es ist auf jede Art und Größe von DCC-gesteuerter Modellbahnanlagen anzuwenden und beruhen auf meinen Erfahrungen bei der Umstellung der Faszination Gotthardbahn in Steinsfeld-Reichelshofen (bei Rothenburg ob der Tauber) von dem Steuerungssytem Bauer-Bahn-Control, das für eine Erweiterung der Funktionen (Mehr Züge, Schattenbahnhofssteuerung, u.a.) keine Reserven mehr hatte. So ist neben der Umstellung auf ein anderes Steuerungssystem, wir verwenden die "Intellibox" von Uhlenbrock, auch eine Erweiterung der Rückmeldemöglichkeiten erfolgt, um weitere Fahrmöglichkeiten zu erschließen. Die Kabellänge der Rückmeldung auf s88-Basis beträgt dort etwa 90 (in Worten: Neunzig) Meter bei Verwendung von 30 Rückmeldern mit je 8 Anschlüssen. Eine Änderung des Rückmeldesystems wurde zwischenzeitlich durchgeführt.

Außerdem bin ich gerade mit der Planung meiner eigenen Modellbahnanlage beschäftigt, die dort gemachten Überlegungen und Erfahrungen fließen unmittelbar in das Konzept ein.


Konzept:

1. Melden Sie alle Gleisabschnitte Ihrer Modellbahn zurück. Dies betrifft auch alle Weichenstraßen. Diese müssen Sie jedoch so unterteilen, das die Möglichkeit mehrerer, zeitgleich benutzbarer, Fahrstraßen bestehen bleibt. Weitere Informationen finden Sie in den Beispielen.

2. Vor jedem Signal benötigen Sie einen Halteabschnitt (zwischen 20 und 50 cm lang) und einen Bremsabschnitt (ca. 100 cm lang), die ebenfalls an die Rückmeldung angeschlossen werden. Diese dienen dazu, dem Computer die Position des Zuges (der ersten stromaufnehmenden Achse) mitzuteilen. Dort beginnt dann (bei Halt zeigenden Signal) der Brems- bzw. der Halt-Vorgang.
Bei einer eingleisigen Strecke können die beiden Halteabschnitte der sich gegenüberstehenden Signale miteinander verbunden werden, das kurze, zwischen den beiden beiden Halteabschnitten liegende Gleis braucht dann keinen eigenen Rückmelder.

3. Vor jedem Prellbock einen mindestens 10 cm langen Rückmeldeabschnitt vorsehen, dessen Befahren notfalls einen Nothalt aller Lokomotiven auslöst, um eine Beschädigung der Lokomotiven verhindert.

4. Lieber einen Rückmeldeabschnitt zu viel wie einen zu wenig.

5. Versehen Sie jeden nicht beleuchteten Wagen mit einem Widerstand oder Leitlack, damit er von der Rückmeldung erkannt wird. So vermeiden Sie Auffahrunfälle, wenn der Zug einen Wagen verlieren sollte (Kommt häufiger vor, als Sie denken).

6. Teilen Sie die Anlage stromkreismäßig so ein, dass nicht mehr als 2 bis 3 Züge gleichzeitig in einem Boosterabschnitt fahren. Die Trennungen in Gleisen zwischen den einzelnen Boostern müssen beidseitig erfolgen. Bedenken Sie dabei auch, dass die meisten Rückmeldebausteine nur an einen, die wenigsten an zwei Booster angeschlossen werden können.

7. Benutzen ein Energie-Management-System zur Überwachung der Ströme in den einzelnen Boosterabschnitten. Das ermöglicht die Verwendung von 10-Ampere-Boostern, das kaum teuer als ein Modell für 3 Ampere ist. Damit können Sie unerwünschte Stromverbraucher sofort ausmachen, z. Bsp. schmorende Radsätze im Schattenbahnhof. Das ist zwar teuer, macht sich aber im Laufe der Zeit bezahlt.

8. Verwenden Sie kein Energie-Management-System, plazieren Sie die Booster und die dazugehörenden Transformatoren in der Nähe der Boosterabschnitts, um lange Zuleitungen zu Gleisen zu vermeiden.

9. Plazieren Sie die Rückmeldemodule in unmittelbare Nähe zu den überwachenden Gleisabschnitten. Montieren Sie die entsprechenden Platinen in ein Gehäuse, damit diese nicht verschmutzen oder feucht werden (z. Bsp. beim Gipsen).

10. Nehmen Sie zur Steuerung Ihrer Kehrschleifen keine Bausteine, die den Umschaltvorgang per Kurzschluß auslösen, sondern solche, die per Besetztmelder gesteuert werden, das vermeidet Abbrand an den stromführenden Teilen (Gleise, Räder, Schleifer).

11. Verbinden Sie alle Wagen Ihrer beleuchteten Züge mit einer 4-poligen Stromkupplung, damit Sie deren Beleuchtung per Decoder (in einen Wagen eingebaut) im Schattenbahnhof ausschalten können.

12. Verwenden Sie Multiprotokoll-Bausteine nur, wenn es keine anderen Bausteine für die gewünschte Aufgabe gibt.

13. Benutzen Sie den Ausgang der Zentrale nicht zum Fahren der Züge, schließen Sie daran die Leitung zum Ansteuern der Magnetartikel an.

14. Schließen Sie die Booster für den Zugbetrieb über einen Watchdog-Baustein an, dieser Baustein hält alle Lokomotiven an, sofern die Zentrale oder der Computer nicht mehr funktionieren (Ganz wichtig bei einem Windows-PC).

15. Kaufen Sie nur Schaltdecoder (für Weichen und Signale), bei denen die Schaltartikel mit einfacher Wechselspannung betrieben werden.

16. Nehmen Sie statt eines starken Trafos für die Schaltartikel mehrere kleine, die Sie in der Nähe der jeweiligen Verbraucher plazieren.

17. Als Weichen- und Signalantriebe sind nur Servos bzw. leise Motorantriebe mit angebauten Decoder zu empfehlen, sind bei der Anschaffung zwar etwas teurer, lassen sich aber ganz einfach montieren und justieren, machen keinen Lärm; und funktionieren immer.

18. Zur Ansteuerung von Lichtsignalen benutzen Sie am besten speziell dafür konstruierte Decoder, die direkt am Signal plaziert werden. Das erspart eine aufwändige Verkabelung.

19. Legen Sie sich ein Farbschema für Ihre Verdrahtung fest, dass Sie konsequent einhalten.


Valid CSS!Valid XHTML 1.0 TransitionalErstellt mit Weaverslave 3.9.17

Springt zur Seite: Sitemap
Trennlinie