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Strecke 6605: Pilz-Tunnel

Text und Bilder von Karlheinz Dörner
 
Nordostportal des Pilz-Tunnels (Foto: Karlheinz Dörner)
Nordostportal
  Südwestportal des Pilz-Tunnels (Foto: Karlheinz Dörner)
Südwestportal
 
Nordostportal des Pilz-Tunnels (Foto: Karlheinz Dörner)
Nordportal
 
Der nächste Tunnel, den man auf der Fahrt bergauf erreicht, ist der Pilztunnel. Auf dem Tunnelberg zur Stadtseite von Glashütte zu befindet sich ein Aussichtspunkt mit einem roten Schutzdach, der »Pilz«. Er hat dem Tunnel seinen Namen gegeben. Im Bauwerksverzeichnis heißt es über den Pilztunnel:
»Die Vollspurlinie wird nördlich der Brückenmühle, etwa 700 Meter vor dem Bahnhof Glashütte (Sachs) von nordöstlicher nach nordwestlicher Richtung in einem 292 Meter langen Tunnel durch den nördlichen Berghang der Müglitztalmulde geleitet. Die Bahn führt durch den Tunnel in einer Neigung von 1 : 50 und im Bogen von 275 Meter Halbmesser. Der Tunnel wird auf die ganze Länge voll ausgemauert, und zwar Widerlager aus Zementstampfbeton und das Gewölbe aus Tunnelklinkersteinen. Die im Tunnel aufkommenden Wässer werden in einem rechts der Gleises eingebauten Längskanal nach dem offenen Bahngraben außerhalb des Tunnels in Richtung Heidenau abgeführt.«
Der Tunnel ist etwa 15 Meter über der Talsohle angelegt worden. Hier hatte die Schmalspurbahn im engen windungsreichen Müglitztal selbst bei Krümmungshalbmessern von 80 Meter mehrmals die Talseite zu wechseln und dabei die Müglitz und Reichsstraße überqueren müssen.
Der Bau des Pilztunnels begann am 29. Juni 1936. Um nicht erneut den Widerspruch des Heimatschutzvereins herauszufordern, sollten die steilen Felsen im Ursprung erhalten bleiben, was sich nicht vollkommen einhalten ließ. Aber dafür musste aus Sicherheitsgründen für den späteren Zugverkehr die Tunnelröhre und der Torbau weiter nach Westen vorgeschoben werden. Die Nordostseite erhielt eine recht lange Abschlussmauer am Tunnelausgang. Die überhöhten Stirnmauern dienen auch hier als Fangkessel für herabfallendes Gestein. Eine aus Rundhölzern und Erdschichten bestehende Schutzbühne sicherte die Arbeiter am Tunneleingang vor herabfallenden Gesteinsbrocken.
Die beim Ausbruch anfallenden Felsmassen wurden für Eisenbahndämme und für den Bahnhof Glashütte verwendet, aber auch an die Berghänge seitlich der Tunnelausgänge angekippt. Der Pilztunnel ist der erste an der Strecke, wo auch Ausbruchmaterial für das eigene Mauerwerk verwendet wurde. Für Gewölbekranz- und Eckverkleidung und für die Mauerabdeckplatten schaffte man Granit aus den Steinbrüchen bei Demitz-Thumitz in der Oberlausitz heran.
Für die Sprengarbeiten wurden 29.000 kg Sprengstoff und 87.000 Meter Zündschnur für die jeweils 1,20 bis 1,40 Meter tiefen Bohrlöcher verbraucht.
Wegen des Gebirgsdruckes an manchen Stellen und wegen des losen, herabbröckelnden Gesteins war eine vollständige Ausmauerung notwendig. Auch beim Pilztunnel gibt es eine Möglichkeit, durch einen Schacht im Durchgang zum Gewölberücken aufzusteigen.
 
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Fotografiert im Juni 2006 von VSO
(Ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild)
 
Schild am Nordostportal des Pilz-Tunnels (Foto: VSO)
Schild am Nordostportal
  Schild am Südwestportal des Pilz-Tunnels (Foto: VSO)
Schild am Südwestportal
 
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Fotografiert in 2005 von D. Rheinländer, Dresden
Fotos mit freundlicher Genehmigung erhalten von Sachsenschiene
 
Felsen über dem Südwestportal des Pilz-Tunnels (Foto: D. Rheinländer, Dresden)
Felsen über dem Südwestportal
  Südwestportal des Pilztunnels (Foto: D. Rheinländer, Dresden)
Südwestportal
 
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